ISO Zertifizierung Nachteile

Nachteilen einer ISO Zertifizierung aktiv entgegen wirken

Wer sich mit dem Thema einer ISO Zertifizierung für sein Unternehmen beschäftigt, der hat zumeist handfeste Gründe dafür. In manchen Branchen, etwa der Automobilindustrie, ist eine ISO Zertifizierung letztendlich obligatorisch, will man an interessante Aufträge als Zulieferer oder Partner der großen Autohersteller herankommen. Ohne ein überprüftes und zertifiziertes Qualitätsmanagement geht hier praktisch nichts. Gleiches gilt mit Einschränkungen natürlich auf für andere sensible Branchen wie etwa Pflege oder Pharma. Auf der anderen Seite können aber auch individuelle Wünsche und Bedürfnisse, etwa nach einer Produktions- oder Qualitätssteigerung, Auslöser für eine vorzubereitende Zertifizierung sein.

ISO Zertifizierung Nachteile

Was bringt mir eine Zertifizierung? Ist eine Zertifizierung sinnvoll? Was sind die konkreten Vorteile einer Zertifizierung? Hierzu findet man äußerst ausführliche Informationen im Netz, die sich dann auch schnell mit den eigenen Vorstellungen decken. Hier werden Kosteneinsparungen versprochen, aber auch die Eröffnung neuer Absatzmärkte oder Zielgruppen. Weniger oft liest man dagegen von den möglichen Nachteilen einer ISO Zertifizierung. Dies ist einerseits nachvollziehbar, denn die Vorteile werden in der Regel von denen publiziert, die auch dann entsprechend beraten und begleiten möchten. Es ist aber eben auch nur die "halbe Wahrheit", denn wer sich nicht auch mit den möglichen Nachteilen auseinandersetzt, der kann letztendlich auch keine endgültig fundierte Entscheidung treffen.

Eine lose Auflistung von Vorteilen einer ISO Zertifizierung

Bevor wir hier näher auf die möglichen Nachteile eingehen, ist es dennoch sinnvoll sich noch einmal einige der versprochenen Vorteile vor Augen zu führen. Wir nehmen dies hier als eine lose Auflistung vor, die aber weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf die individuell unterschiedliche Priorisierung erhebt.

  • Kostenreduktion in Produktion oder auch Dienstleistungsbereichen
  • Verbesserte Qualität der eigenen Waren oder Leistungen
  • Bessere Übereinstimmung zwischen den anvisierten und den erreichten Zielen
  • Verringerter Ausschuss und damit einhergehende Kosten
  • höhere Kundenzufriedenheit und weniger Aufwand für Haftung, Wartung und Kundendienst
  • mehr Absatz durch bessere Qualitätsversprechen
  • mehr Konkurrenzfähigkeit
  • Erschließung neuer Kunden und Partner
  • Erschließung neuer Märkte und Kundenzielgruppen
  • stärkere Identifizierung der Angestellten mit den eigenen Produkten und Förderung von Eigeninitiative für Verbesserungen
  • Vorteile in Haftungsfragen (z.B. gegenüber Versicherungen)
  • ...

Man sieht, hinter praktisch allen anvisierten Punkten steht letztendlich aber das Ziel von mehr Umsatz, mehr Gewinn oder weniger Ausgaben - und somit konkret belastbarer Zahlen. Um nun wirklich einen genauen Nutzen prognostizieren zu können, ist es also notwendig sich auch mit den Nachteilen einer ISO Zertifizierung genauer zu beschäftigen.

Welche Nachteile kann eine ISO Zertifizierung mit sich bringen

Wirtschaftliche und finanzielle Aspekte

Qualitätsmanagement ist nie Selbstzweck. Dahinter stehen ganz konkrete und in der Regel finanziell messbare Versprechen. In der Praxis ist daher eher zu unterscheiden, ob eine Zertifizierung sowieso obligatorisch ist oder ob sie auf freiwilliger Basis erfolgt. Im ersteren Fall sind dann natürlich die "eingekauften" Nachteile automatisch mit obligatorisch und können höchstens in ihrer Auswirkung begrenzt werden. Dies ist allerdings sehr von den individudellen Vorgaben abhängig.

Hohe Beratungskosten und Initialkosten

Ein funktionierendes Qualitätsmanagement, welches sich auch problemlos zertifizieren lässt, stampft man nicht mal so eben aus dem Boden. Es bedarf viel eher genauer Planung und fachmännischer Umsetzung. Selten ist auch das notwendige Know How bereits im eigenen Unternehmen vorhanden. Es muss also erst durch interne Ressourcen gebildet werden (Fortbildung, Neueinstellung,...) oder gleich extern zugekauft werden. Hinzu kommem natürlich noch Kosten für Software, Anpassung von Software, Anpassung von Prozessen und Arbeitsweisen, sowie vieles mehr. Vor allem die Dokumentation erfordert im Qualitätsmanagement viel personellen Aufwand, der sich nur durch geeignete Vorbereitung in sinnvollen Grenzen halten lässt.

Hohe Zertifizierungskosten

Die Vorbereitung und auch die Zertifizierung selbst sind mit durchaus hohen Kosten verbunden, die sich auch nicht sofort pauschal veranschlagen lassen. Die wichtigsten Einflussfaktoren sind dabei die Größe des Unternehmens (bzw. Anzahl der Mitarbeiter), die Branche sowie die Anzahl der Standorte und die Lage der Standorte. Sind diese Faktoren entsprechend genau bekannt, so kann eine Zertifizierungsstelle oder ein erfahrener Berater hieraus eine sehr präzise Schätzung der ungefähren Kosten angeben.

Hohe Aufwände zur Pflege von Dokumentation und Prozessen

Mit der Zertifizierung alleine ist es natürlich nicht getan. Das eingeführte QM muss ständig überwacht und weiterentwickelt werden. Besonders die Aufgaben zur Dokumentation und Auswertung sind hier mit hohen Aufwänden versehen. Reduzieren lassen sie sich in der Regel nur mit einer möglichst weit gehenden Digitalisierung, bzw. optimierter Softwareunterstützung.

Betriebliche und soziale Aspekte

Auch wenn der wirtschaftliche Nutzen beim Thema Qualitätsmanagement natürlich immer im Vordergrund steht, so gibt es auch noch einige Nachteile, die sich im nicht direkt finanziell messbaren Bereich abspielen.

Demotivierende Aspekte ("Qualitätsdiktatur", "Qualitätsbürokratie")

Besonders in bereits erfolgreichen Unternehmen kann sich die plötzliche Einführung neuer Prozesse und Arbeitsweisen bei Mitarbeitern auch demotivierend auswirken. Schließlich hat ja "bisher immer alles bestens funktioniert" (und nicht selten stimmt das sogar...). Hier muss mit entsprechendem Aufwand vorgebeugt oder auch entgegengewirkt werden. Den Beteiligten sollten die konkreten späteren Vorteile nähergebracht, aber auch versucht werden ihre eigenen "Best pratices" zu berücksichtigen.

Qualitätsmanagement und Zertifizierung als "Selbstläufer"

Ebenso nicht zu unterschätzen ist in der Praxis die Gefahr eines "missverstandenen" Qualitätsmanagements im Sinne von "nun ist ja alles in bester Ordnung". Qualitätsmanagement lebt von seiner ständigen Überprüfung und Weiterentwicklung. Stillstand gibt es in diesem Sinne eigentlich niemals. Ebenso ist zu vermeiden, dass konkrete Anstrengungen sich zu sehr auf Prüfungen und Zertifizierungen konzentrieren. QM ist ein durchgehender Prozess und nicht das punktuelle Erfüllen von Anforderungen und Abhaken von Vorgaben.

Risiken und Nachteile bei freiwilligen Zertifizierungen

Besonders dann, wenn man sich auf "freiwilliger Basis" für eine Zertifizierung entscheidet, so muss man sich auch später an den eigenen Vorgaben messen lassen. Hält man sich später nicht an die selbst auferlegten Qualitätsversprechen, so kann dies durchaus auch ganz reale Nachteile nach sich ziehen, etwa bei Streitigkeiten mit Kunden oder auch Versicherungen. Ebenso kann man damit in Zeiten der schnellen Social Media schnell mit seinen "falschen Versprechen" am Pranger stehen. Besonders hervorgehoben werden kann hier zum Beispiel das Thema Compliance (Lieferkettengesetz).

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Die PeRoBa GmbH München ist ein Dienstleister mit langjähriger Erfahrung für Qualitätsmanagement speziell im Automobilbau und Maschinenbau. Wir helfen bei allen wichtigen Normen (ISO 9001, VDA6.3, IATF 16949,...) auf dem Weg zur Zertifizierung oder Neu-Zertifierung. Wir zeigen Ihnen wie sie ISO Zertifizierungs Nachteilen aktiv entgegenwirken.

Wir freuen uns darauf von Ihnen zu hören. Sie erreichen uns am besten per Telefon unter der Nummer
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