Lean Management im Qualitätsmanagement

Ziel von Lean Management ist es, Wertschöpfung ohne Verschwendung zu schaffen

Lean Management im Qualitätsmanagement: Effizienz trifft Exzellenz

Lean Management
Lean Management

Qualitätsmanagement (QM) ist ein zentrales Element erfolgreicher Unternehmensführung. Es zielt darauf ab, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen systematisch zu verbessern, um Kundenanforderungen nachhaltig zu erfüllen.

In den letzten Jahrzehnten hat sich Lean Management als wirkungsvolle Methode etabliert, um Effizienz und Qualität miteinander zu verbinden. Aber wie können Lean-Prinzipien im Qualitätsmanagement angewendet werden, welche Vorteile ergeben sich daraus und welche Herausforderungen müssen Unternehmen dabei meistern?


Was ist Lean Management?

Lean Management (oft auch „schlankes Management“) ist ein ursprünglich aus der Automobilindustrie (insbesondere bei Toyota) stammendes Managementkonzept. Ziel ist es, Wertschöpfung ohne Verschwendung (Muda) zu schaffen – also Prozesse so zu gestalten, dass sie optimal auf die Bedürfnisse des Kunden ausgerichtet sind und gleichzeitig möglichst wenig Ressourcen verbrauchen.

Die fünf Kernprinzipien des Lean Managements sind:

  • Wert definieren (aus Sicht des Kunden)
  • Wertstrom analysieren (alle Schritte identifizieren, die zur Wertschöpfung beitragen)
  • Fluss erzeugen (Prozesse ohne Unterbrechungen gestalten)
  • Pull-Prinzip einführen (Produktion nach Bedarf statt auf Lager)
  • Perfektion anstreben (kontinuierliche Verbesserung, Kaizen)

Verbindung zwischen Lean Management und Qualitätsmanagement

Obwohl Lean Management ursprünglich auf Effizienz abzielt, ergänzt es sich ideal mit dem Qualitätsgedanken. Während klassisches Qualitätsmanagement (z.B. nach ISO 9001) strukturelle und dokumentarische Anforderungen stellt, bringt Lean dynamische Methoden zur kontinuierlichen Verbesserung in den Fokus.

Gemeinsame Ziele von Lean Management und Qualitätsmanagement:

  • Fehlervermeidung statt Fehlerkorrektur
  • Kundenorientierung
  • Prozessstabilität und -transparenz
  • Kultur der kontinuierlichen Verbesserung (KVP/Kaizen)

Lean-Werkzeuge im Qualitätsmanagement

1. 5S-Methode

Ein strukturiertes Vorgehen zur Arbeitsplatzorganisation:

  • Sortieren (Seiri): Unnötige Dinge entfernen
  • Systematisieren (Seiton): Alles hat seinen Platz
  • Säubern (Seiso): Ordnung und Sauberkeit
  • Standardisieren (Seiketsu): Regeln schaffen
  • Selbstdisziplin (Shitsuke): Disziplin und Verantwortlichkeit fördern

→ Ergebnis: weniger Fehler, klare Abläufe, mehr Qualität

2. Poka Yoke (Fehlervermeidung)

Techniken, die menschliches Versagen verhindern – z.B. durch mechanische Sicherungen, visuelle Hinweise oder Softwarevalidierungen.

→ Ergebnis: drastische Reduktion von Fehlern

3. Andon-System

Visuelle Signale (z.B. Lichter oder Displays) zeigen Störungen oder Qualitätsprobleme sofort an, sodass sofort reagiert werden kann.

→ Ergebnis: schnellere Fehlerbehebung, kürzere Stillstände

4. Root Cause Analysis (Ursachenanalyse)

Zum Beispiel mit der 5-Why-Methode oder Ishikawa-Diagrammen, um Fehlerursachen nachhaltig zu beseitigen statt nur Symptome zu behandeln.

→ Ergebnis: nachhaltige Qualitätsverbesserung

5. Standardisierte Arbeit

Dokumentierte Best Practices sichern Wissen, erleichtern Schulungen und reduzieren Schwankungen in der Produktqualität.

→ Ergebnis: Konsistenz und Verlässlichkeit


Vorteile von Lean im Qualitätsmanagement

Die Anwendung von Lean Management im Qualitätsmanagement bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit sich. Durch die konsequente Vermeidung von Verschwendung und die Standardisierung von Prozessen lassen sich Fehlerquoten deutlich reduzieren. Gleichzeitig ermöglichen schlanke Abläufe kürzere Durchlaufzeiten, was sowohl die Reaktionsfähigkeit als auch die Effizienz innerhalb des Unternehmens erhöht. Eine direkte Folge davon ist eine gesteigerte Kundenzufriedenheit, da Produkte und Dienstleistungen schneller und in gleichbleibend hoher Qualität geliefert werden können. Darüber hinaus führen die geringeren Fehler- und Nacharbeitskosten zu erheblichen Einsparpotenzialen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die stärkere Einbindung der Mitarbeitenden in kontinuierliche Verbesserungsprozesse. Sie werden nicht nur als Ausführende, sondern als aktive Gestalter der Qualität verstanden. Insgesamt verbessert sich durch Lean im Qualitätsmanagement nicht nur die Produktqualität, sondern auch die Unternehmenskultur und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit.


Herausforderungen bei der Umsetzung von Lean Management im Unternehmen

Kulturwandel erforderlich: Lean verlangt von Führung und Mitarbeitern ein Umdenken – Fehler werden nicht bestraft, sondern analysiert.

Initialer Aufwand: Die Einführung von Lean-Werkzeugen erfordert Ressourcen, Schulung und Zeit.

Gefahr von „Lean-Washing“: Lean ist kein reines Effizienzprogramm – ohne Fokus auf Qualität und Menschen bleibt es wirkungslos.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Qualitätsmanagement, Produktion, Einkauf und Entwicklung müssen Hand in Hand arbeiten.


Praxisbeispiel: Lean-QM in der Automobilindustrie

Ein Zulieferer in der Automobilbranche integrierte Lean-Prinzipien in sein QM-System. Durch Einführung von 5S, täglichen Shopfloor-Meetings und Root Cause Analysen konnte die Reklamationsrate innerhalb eines Jahres um 60% gesenkt werden. Gleichzeitig sanken die Durchlaufzeiten um 25% und die Mitarbeitermotivation stieg, da Vorschläge zur Verbesserung systematisch aufgenommen und umgesetzt wurden.

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